Susana López Rubio: Das schönste Mädchen Havannas

492 Seiten. 20.- €. Thiele

Der Roman spielt im Kuba der 50er Jahre. Während des spanischen Bürgerkrieges wandert der junge Patricio dorthin aus. In Havanna erhofft er sich ein glücklicheres Leben. Zunächst arbeitet er als Schuhputzer. Nachdem er versehentlich die Schuhe des Mafiabosses Carlos Valdés ruiniert hat, ist damit Schluss. Dank seines Verkaufstalentes gelingt es ihm, als Botenjunge in dem luxuriösen Kaufhaus El Encanto anzufangen.

 

Hier  lernt er die zauberhafte Gloria kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Aber Gloria ist verheiratet, ausgerechnet mit dem gefährlichen Carlos Valdés. Der hat sie als junges Mädchen zur Ehe gezwungen und betrachtet sie als sein Eigentum. Patricios Liebe wird von Gloria zwar erwidert, hat aber keine Zukunft. Nach einer heimlichen Liebesnacht sind beide in ständiger Gefahr.

 

Nachdem es zu einem schwerwiegenden Missverständnis zwischen ihnen gekommen ist, heiratet Patricio Nely, die bisher nur eine gute Freundin für ihn war und zieht mit ihr nach Madrid. Doch er kann Gloria nicht vergessen. Als er zufällig erfährt, dass er der Vater ihres Sohnes Gabriel ist – wovon ihr Ehemann nichts ahnt –  geht er zurück nach Havanna. Wieder arbeitet er im El Canto. Nely erkennt, dass Patricio sie nie wirklich geliebt hat und wirft ihn hinaus. Inzwischen hat der Mafioso Carlos herausgefunden, dass Patricio der Vater des kleinen Gabriel ist und schwört blutige Rache. Er lässt das Kaufhaus anzünden. Um ein Haar verbrennt Patricio darin, wird aber durch Gloria gerettet. Sie bezahlt dafür mit dem Leben. Oder doch nicht? Mehr werde ich hier nicht verraten.


Eine wunderbar zarte Liebesgeschichte und viel Lokalkolorit aus dem vorrevolutionären Havanna. So gut geschrieben und spannend, dass ich den Roman an drei Abenden ausgelesen habe. Er erinnert mich an Gabriel García Marquez` „Liebe in den Zeiten der Cholera“, und das ist gewiss ein großes Kompliment.