Barbara Handke: Bernadette ändert ihr Leben (Roman)

288 Seiten, 23 € , Rowohlt Wunderlich

 Bernadette ist geschieden. Ihre Tochter Therese steckt mitten in der Pubertät und zieht zu Ihrem Vater und dessen neuer Lebensgefährtin. Beruflich läuft es nach einer Schreibblockade für Bernadette auch nicht rund und ihr Liebesleben liegt brach. In dieser Situation kommt das Angebot für eine Recherche in Madrid gerade recht. Bernadette soll eine Reportage über die dortige Königliche Teppichmanufaktur vorbereiten, in der Wandteppiche für das Dresdener Residenzschloss gewebt wurden. Fast ein Monat in Madrid, in dem Bernadette wieder Leichtigkeit, Lebensfreude und Selbstvertrauen gewinnt. Sie lernt dort inspirierende Menschen kennen. Und dann ist da auch der Fotograf Tom, der sie durchaus reizvoll findet.

 Ein charmantes Buch, in das gewiss auch die persönlichen Erfahrungen der Autorin bei einem längeren Madrid-Aufenthalt eingeflossen ist. Sie zeichnet schlüssig das Bild einer ruhigen, bescheidenen Frau, die langsam wieder zu sich selbst findet. Besonders gut hat mir ihre Sprache gefallen. Sätze wie „Seine Laune war miserabel, so viel Realität musste sein“ oder „In Bernadette regte sich etwas, wahrscheinlich Gegenwehr“ passen wunderbar zu der Entwicklung der Protagonistin.

Ein schöner Roman für Frauen, die eine literarische Ermutigung schätzen.