Caspar Bendix: Born to perform. Sei das Rad, nicht der Hamster (Roman)

Roman, 384 Seiten, 13 €, dtv

 Satire und Humor bürgen für gute Unterhaltung. Schon mit David Safiers Schlechtes Karma und Karsten Dusses Achtsam morden habe ich mit Vergnügen gelesent – und in diese humorvolle Gesellschaft reiht sich nun Caspar Bendix mit seinem Debütroman Born to perform überzeugend ein. Der gelernte Wirtschaftsingenieur nimmt darin die Welt der Manager und Motivationssprüche augenzwinkernd aufs Korn.

Hauptfigur Bo Martens startet nach seinem BWL-Studium bei der Firma STEIN Holding. Dort begegnet er dem charismatischen, aber selbstverliebten Top-Manager Dr. Thomas Meermann – ein Mann, der mehr performt als wirklich etwas leistet und dessen Herz eher für Motorräder als für Mitarbeitende schlägt. Meermann nimmt Bo unter seine Fittiche und verspricht ihm eine steile Karriere , vorausgesetzt, er verinnerlicht die gängigen Business-Weisheiten, die mehr nach Schlagwort als nach Substanz klingen.

 Bos Freund Jan, angehender Lehrer, schlägt vor, diese Erfolgsrezepte gleich beim Dating auszuprobieren. Bo hat nämlich ein Auge auf seine Zahnärztin Laura geworfen hat. Beruflich läuft für Bo alles auf den superwichtigen „Target Handshake“ hinaus, ein Treffen der CEOs und ihrer Referenten. Privat steht das entscheidende erste Date mit Laura an. Mehr sei hier nicht verraten – der Lesespaß soll ja erhalten bleiben.

Bendix versteht es, den Büroalltag mit leichter Hand zu karikieren und man merkt, dass er die Szenerie bestens kennt. Manchmal überzieht er die Gags ein wenig – etwa wenn Jan eine Frau mit seiner „besonderen Hirntätigkeit“ beeindrucken will –, doch insgesamt ist Born to perform ein gelungenes, witziges Debüt.

Eine lässige Satire auf die Leistungsgesellschaft – und einfach gute Unterhaltung.