Jojo Moyes: Ein ganz besonderer Ort (Roman)

496 Seiten, 18 € , Rowohlt Polaris

 

Ich habe inzwischen fast alle Bücher von Jojo Moyes gelesen – und frage mich immer noch: Wie schafft sie es bloß, dass man sich beim Lesen so wohlfühlt und die Figuren einem sofort vertraut vorkommen? Wahrscheinlich liegt es an ihrer einzigartigen Mischung aus Wärme und Menschenkenntnis. Besonders die Streitszenen zwischen der Protagonistin und ihrem Ehemann wirken so echt, dass man unweigerlich denkt: Das kann nur jemand so glaubhaft schildern, der weiß, wovon er spricht. (Nebenbei bemerkt: Nach 22 Ehejahren hat sich die Autorin tatsächlich scheiden lassen.)

 Doch nun zum Inhalt: Suzanna Peacock sollte eigentlich glücklich sein. Sie ist in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, lebt in der Nähe ihrer Familie, ihr Mann Neil liebt sie und wünscht sich ein Kind. Doch Suzanna fühlt sich nicht bereit – erst möchte sie herausfinden, was ihr Leben erfüllen könnte. Irgendetwas fehlt, und das hat auch mit ihrer Vergangenheit zu tun: Ihre leibliche Mutter hat sie nie kennengelernt; man erzählte ihr, sie sei bei der Geburt gestorben. Auch ihre Gefühle für Neil sind von Zweifeln überschattet.

 Erst als Suzanna das Peacock Emporium, eine originelle Mischung aus Café und Laden, eröffnet, beginnt sich ihr Leben zu verändern. Der Ort wird schnell zu einem Treffpunkt  – und für Suzanna selbst zum ersten wirklichen Zuhause. Dort findet sie Freunde, Zugehörigkeit und vielleicht sogar eine neue Liebe: den charismatischen Argentinier Alejandro …

 Mehr sei hier nicht verraten. Nur so viel: Jojo Moyes hat wieder einen Roman geschrieben, der sich wunderbar als Urlaubs- oder Abendlektüre eignet.