
384 Seiten, 24 €, Heyne
John Grisham und eine mysteriöse Geschichte - das muss pure Spannung sein, dachte ich.
Zum Inhalt: Dark Island, eine kleine Insel vor Florida, ist schon lange unbewohnt. Vor dreihundert Jahren siedelten sich dort entflohene Sklaven an. Zu ihrem Schutz belegten sie die Insel mit einem Vodoo-Fluch. Inzwischen sind alle Einwohner verstorben. Die letzte Überlebende ist die über 80jährige Lovely Jackson. Sie wohnt inzwischen auf Camino Island, lässt sich aber regelmäßig zum Besuch eines geheimen Friedhofs dorthin rudern. Nun will ein mächtiges Bauunternehmen auf der verlassenen Insel eine Ferienanlage errichten. Das Problem ist, dass Lovely sich als rechtmäßige Besitzerin der Insel sieht und die letzte Ruhestätte ihrer Vorfahren auf keinen Fall aufgeben will. Fraglich ist allerdings, ob sie juristisch als Eigentümerin der Insel anerkannt wird, da sie schon länger nicht mehr dort lebt. Dieser Konflikt inspiriert die Bestsellerautorin Mercer Mann, die nach einem zündenden Thema für ihr nächstes Buch sucht. Mit Hilfe des Buchhändlers von Camino Island nimmt sie Kontakt zu Lovely Jackson auf, um über deren Lebensgeschichte und das zu erwartende juristische Drama zu schreiben. Es findet sich eine versierte Gruppe, die Lovelys Interessen gegen das skrupellose Bauunternehmen vertritt.
Soweit der Inhalt. Die Geschichte der entflohenen Sklaven und den Fluch der Insel fand ich spannend, die darauffolgenden endlosen juristischen Finessen nach dem Motto „David gegen Goliath“ eher langweilig. Meine subjektive Meinung wird die Fans von John Grisham sicher kaum von der Lektüre abhalten, aber mich hat das Buch leider nicht so begeistert.