Ann Patchett: Der Sommer zu Hause (Roman)

400 Seiten,  26.- €,  Berlin Verlag

 

Um mit dem Fazit zu beginnen: Das Buch ist zauberhaft, ich habe jede Seite genossen. In einer krisengeschüttelten Zeit wie unserer tut es so gut, beim Lesen in eine heile Welt einzutauchen. Dass die weder oberflächlich noch kitschig ist, dafür sorgt die literarische Kunst der Autorin.

 

Es ist Sommer im nördlichen Michigan. Lara und Joe besitzen eine Obstfarm und ihre drei erwachsenen Töchter sind für einige Wochen dorthin zurückgekehrt, um bei der Kirschernte zu helfen. Sie bitten ihre Mutter, ihnen von Peter Duke zu erzählen, einem inzwischen berühmten Filmstar. Vor vielen Jahren sind sie beide in der Theatergruppe Tom Lake aufgetreten und hatten eine stürmische Liebesbeziehung. Laras Erinnerungen lassen nicht nur die Vergangenheit lebendig werden, sondern verändern auch den Blick der Töchter auf ihre Eltern und sich selbst.

 

Ann Patchett gelingt es, in ihrem Buch eine Atmosphäre der Leichtigkeit, Zärtlichkeit und Geborgenheit zu schaffen. Gleichzeitig verbindet sie Vergangenheit und Gegenwart so geschickt, dass Spannung entsteht. „Der Sommer zu Hause“ ist eine brillant erzählte Reflektion über das Glück, die Jugend, die Liebe und den Weg, den jeder für sich selbst finden muss.