144 Seiten, 12.- €, Rowohlt Taschenbuch
Wuwei bedeutet wörtlich „Nichtstun“, „Nichthandeln“. Der Begriff stammt aus der chinesischen Philosophie des Taoismus. Damit ist keineswegs Passivität gemeint. Es geht vielmehr darum, sich nicht mit Grübeleien über die Vergangenheit oder verkrampften Zukunftsplänen zu blockieren. Stattdessen sollen wir achtsam den jeweiligen Anforderungen der Gegenwart entsprechen. Im chinesischen Gewand kommt hier das berühmte „Ganz entspannt im hier und Jetzt“ daher. Wer nach dem Prinzip des Wuwei lebt „wartet auf nichts. Was geschieht, geschieht und dies nimmt er an.“ Er tut sein Teil und überlässt es einer höheren Intelligenz, darüber hinaus den besten Weg zu finden.
Theo Fischer, ehemals Managementberater, hat sich dem Taoismus verschrieben. In diesem schon in den 1990er Jahren erschienenen und nun neu aufgelegten Buch erläutert er die Lebensform des Wuwei, die sich auf diesen Nenner bringen lässt: „Ja zum Leben sagen, wie es sich darbietet.“ Es mit allen Sinnen wahrzunehmen und dann aus der Intuition heraus zu handeln. Dahinter steht die Überzeugung, dass eine Höhere Intelligenz unser Leben bestimmt und besser es als wir weiß.
Wie bei jeder Philosophie kann man das glauben oder nicht. Ich fand Fischers gut erklärtes „Rezept“ des Wuwei anregend. Sein Buch bietet Lebenshilfe und erweitert den geistigen Horizont, auch wenn es an manchen Stellen allzu kategorisch andere Denkformen ablehnt. Besonders empfehlenswert für alle, die sich mit Vergangenheitsbewältigung und ambitionierten Zielen abplagen.