Oliver Burkeman: 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement

304 Seiten, 22.- €, Piper

 

Haben Sie es gewusst? Unser Leben dauert gerade einmal 4000 Wochen, und das auch nur, wenn wir mindestens achtzig werden. Dabei versuchen wir unaufhörlich, möglichst viele Aktivitäten in diese Zeit zu pressen.

 

Dazu stehen uns Zeitmanagement-Coaches jederzeit hilfreich zur Seite. Ich habe vor vielen Jahren selbst für teures Geld so ein Seminar besucht und ein Journal für durchgetaktete Arbeitstage erworben. Doch auch ohne solche „Unterstützung“ sitzt der Antreiber permanent im Kopf. Gesellschaftlicher Konsens ist, es möglichst viel und schnell zu schaffen.

 

Burkeman ruft zu einem anderen Umgang mit der Zeit auf. Nicht als Lob der Faulheit, sondern als Mahnung, dass wir auf diese Weise notwendig scheitern müssen, denn die Arbeit wächst immer nach. Zudem verpassen wir vor lauter Aktionismus die wichtigen Dinge im Leben. Gestützt auf Erkenntnisse aus Psychologie und Philosophie zeigt der Autor, wie wir dem Zeitdruck entkommen und unser kurzes Dasein sinnvoller gestalten. Die Themen der Kapitel zeigen, worum es geht, u.a.: Die Effizienzfalle. Die Lust der Ablenkung. Die Ungeduldsspirale. Die Wiederentdeckung der Ruhe. Die Einsamkeit der digitalen Nomaden. Zehn Tipps für den Umgang mit der eigenen Endlichkeit.

 

Ein großartiges Buch, locker geschrieben, aber mit Tiefgang. Es entspannt schon beim Lesen und gibt allen Fleißmäusen und Hamstern im Rad eine ganz neue Perspektive für ein glücklicheres (Arbeits-)Leben.