Robert Seethaler: Das Café ohne Namen (Roman)

288 Seiten, 24.-€ , Claassen

 

Wien in den 1960er Jahren. Robert Simon, der Held des Romans, wohnt bei einer älteren Witwe und lebt von Gelegenheitsarbeiten. Als er zufällig sieht, dass in der Nähe ein Restaurant leer steht, beschließt er, sich selbständig zu machen. Er mietet die Räume und eröffnet ein Café. Weil ihm keine gute Bezeichnung einfällt, bleibt es das „Café ohne Namen“. Allmählich werden die Bewohner des Viertels und die Besucher des Marktes seine Stammkunden. Die Gäste sind einfache Leute, die bei einem Bier oder Imbiss über ihre Nöte und Hoffnungen sprechen, etwa der Ringkämpfer mit einem großen Traum von Amerika oder der Fleischermeister, dem seine wachsende Kinderschar Sorgen macht. Reich wird Simon als Wirt nicht, aber er hat sein Auskommen und stellt sogar eine Mitarbeiterin ein. Doch alles ist im Wandel. Nach zehn Jahren muss er das Café schließen und gibt zum Finale ein großes Fest.

 

Robert Seethaler ist ein genauer Beobachter mit großem Mitgefühl. Literarisch fein beschreibt er seine Figuren so, dass sie vor den Augen der Leser lebendig werden. Nicht umsonst hat das Buch viele lobende Kritiken erhalten, denen ich mich objektiv nur anschließen kann. Trotzdem sei mir auf meinem Blog ein subjektiver Beitrag erlaubt: Ich bin mit dem Roman nicht warmgeworden, er entsprach nicht meinen persönlichen Vorlieben und Interessen. Andere LeserInnen fühlen sich möglicherweise mehr angesprochen und werden die Lektüre genießen.