242 Seiten, 24.-€ , März Verlag
Fee Zschockes soeben in Neuauflage erschienenes Buch ist für mich ein Dejà Vue: Seit den 1980ziger Jahren steht ein Exemplar in meinem Bücherregal. Während andere Bücher längst den Weg nach draußen fanden, habe ich dieses immer gehortet. Nicht nur, weil es sehr gut geschrieben ist, sondern weil ich den Ansatz des Buches faszinierend finde: Die Autorin geht ihre neun Liebesverhältnisse einzeln durch und beschreibt, wie sie die gemeinsame Zeit erlebt hat. Anschließend gibt sie dem jeweiligen Mann die Möglichkeit, seine unzensierte Version der Beziehung zu bringen. Da ist etwa Rüdiger der Schwiegermutterschwarm, Sebastian, der Runaway Man oder Stefan, der Womanizer. Selten kann man so unverblümt hinter die Kulissen der Beziehung von Mann und Frau schauen wie hier. Das liegt an der Ehrlichkeit und Selbstreflexion beider Parteien. Tatsächlich liegt in dem Vergleich auch eine große Spannung: Wie sieht sie das – wie sieht er das?
Mit großem zeitlichem Abstand habe ich das Buch nun noch einmal sozusagen mit neuen Augen gelesen. Man sollte meinen, nach mehr als dreißig Jahren wäre es nicht mehr ganz up to date, Beziehung seien doch heute anders. Oh nein, Fee Zschockes Buch hat nichts an Aktualität eingebüßt. Es ist ein unterhaltsamer Beziehungsklassiker, unbedingt lesenswert für alle, die das andere Geschlecht in puncto Liebe besser verstehen möchten.