Fran Lebowitz: New York und der Rest der Welt

352 Seiten, 22.-€, Rowohlt Berlin

 

Fran Lebowitz, Jahrgang 1950, ist in den USA eine Kultfigur und durch die Netflix-Serie «Pretend It’s a City» ihres Freundes Martin Scorsese noch weiter bekannt. Andy Warhol hat sie seinerzeit als Kolumnistin für seine legendäre Zeitschrift „Interview“ entdeckt. Über die Jahr sind viele Essays und Texte entstanden, die in diesem Buch zu einer bunten Mischung zusammengefügt wurden. Mit Sprachwitz schreibt Lebowitz über die Tücken des Alltags und verwandelt ihre scharfe Beobachtung der Großstadtszenerie in Satire. Da gibt es Beiträge zur Kindererziehung, zur Selbsterfahrung, zur Kunst, zur Hundehaltung – was auch immer der Autorin im Laufe der Jahre vor die Augen gekommen ist. Das liest sich amüsant und ist inspirierend. Allerdings merkt man den Inhalten an, dass sie teilweise aus den 70ern, 80ern und 90ern stammen. Sei´s drum, auch Nostalgie hat Charme. Wer die Texte von Dorothy Parker mag („Noch ein Martini und ich liege unter dem Gastgeber“) und nichts Tiefschürfendes erwartet, hat hier seinen Spaß.