Rebeca Serle: In fünf Jahren (Roman)

320 Seiten, 9,99 €, btb

„Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“, wird die New Yorker Anwältin Dannie beim Bewerbungsgespräch in einer Kanzlei gefragt. Die ehrgeizige junge Frau sieht sich bereits als Junior-Partnerin in ihrem Traumjob. Überhaupt hat sie einen festen Lebensplan, nicht nur für ihre Karriere. Am gleichen Abend macht ihr Freund ihr einen Heiratsantrag. Alles läuft so, wie sie es sich gewünscht hat. Doch als sie mitten in der Nacht aufwacht, befindet sie sich in einer fremden Wohnung, an ihrem Finger steckt ein anderer Ring, und neben ihr liegt ein anderer Mann. Es ist derselbe Tag, der 15. Dezember, doch fünf Jahre in der Zukunft. Nach einer Stunde, die ihr gesamtes Leben in Frage stellt, wacht sie in ihrem eigenen Bett wieder auf. Sie versucht, diese lebhafte Vision zu vergessen - bis sie viereinhalb Jahre später dem Mann aus ihrem Traum begegnet.

Bis hierher ist es der leichte Sommerroman, den ich mir nach dem Titel vrsprochen habe. Ich spekuliere: Am Ende wird Dannie mit dem Mann aus ihrem Traum glücklich in den Sonnenuntergang schreiten. Doch es kommt anders. Die zweite Protagonistin des Romans ist nämlich Dannies beste Freundin Bella, eine reiche, kapriziöse und emotionale junge Frau. Die beiden kennen sich seit ihrer Schulzeit. Und der Mann aus Dannies Traum ist Ballas zukünftiger Ehemann.

An dieser Stelle nimmt die Geschichte eine unerwartete, heftige Wendung. Bella erkrankt schwer. Mehr möchte ich nicht verraten, um die Spannung zu erhalten. Nur so viel: Ab jetzt gewinnt der Roman an Tiefe und wird zu einer Hommage an die Freundschaft zweier Frauen.

Lesenswertes, wenn auch kein leichter Sommerroman.