Eric Weißmann: Aber bitte mit Reet

224 Seiten , 12,99 €  , Knaur

 „Ein Sylter Makler erzählt Geschichten von der schönsten Insel der Welt“ – so der Untertitel. Und diese Geschichten sind durchaus süffig. Wie die von der betrogenen Unternehmergattin, die mit Vogelfutter Möwen auf den Oldtimer ihres Mannes lockt. Oder die der stilistisch irregeleiteten Dame, die ein kostbares Frieseninterieur rausreißen lässt und sich stattdessen mit sündteurem kitschiges Toscana-Mobiliar einrichtet. Bei der Lektüre denkt man wohlig schaudernd: Ja, ja, so sind sie, die Superreichen. Weißmann weiß geschickt zu parlieren. Das muss man erst mal hinkriegen, so richtig abzulästern und trotzdem niemandem der betuchten Kunden auf die Füße zu treten. Promi-Friseur Gerhard Meir ist das seinerzeit nicht gelungen, die Society ließ in fallen. Dem Sylter Makler wird das gewiss nicht passieren, dazu schmeichelt er seiner Kundschaft gleichzeitig zu viel und rührt für sich selbst als ehrenwertem Makler die Werbetrommel. Das ist leider etwas dick aufgetragen. Trotzdem eine amüsante Lektüre, die man am besten in einem Strandkorb liest.