Michaela von Bargen: Welt Wundern. Vom Glück, die Orientierung zu verlieren

336 Seiten,  18.- €,  Rowohlt

Ich liebe Weltreisen vom Sofa aus. So ganz ohne Stress ist es interessant, andere auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Deshalb hat mich das Buch auch gleich fasziniert.

Im Sommer 2018 macht sich Michaela von Bargen mit ihrem Mann und ihren vier Kindern, 8 bis 16 Jahre alt, mit einem selbst ausgebauten Truck auf die Reise. Ihr Plan ist es, knapp zwei Jahre auf der Panamericana von Alaska nach Argentinien zu schippern. Vier Jahre später sind sie - nach einem kurzen, unbefriedigenden Heimspiel in Deutschland - noch immer unterwegs. Der Weg ist mit Hindernissen gepflastert: Ein Motorschaden in San Francisco, eine Bandscheiben-OP des Ehemannes in Costa Rica und schließlich die Pandemie, die die Familie in Südamerika festhält. Ruhe genug, um darüber nachzudenken, wie das Leben weitergehen soll.

Das Buch hat drei Teile: 1. Auf und davon. 2. Drunter und drüber. 3. Hier und jetzt. Die Kapitel, jeweils 3 bis 10 Seiten, haben Titel wie „Synapsenglühen“ oder „Wunderland“ und sind mit Datum versehen. Darin beschreibt die Autorin die Highlights und Krisen der Reise und pflegt auch eigene Emotionen, Gedanken und Zweifel ein. Das liest sich klar, gut und wahrhaftig. So hatte ich am Ende das Gefühl, mitgereist zu sein. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die schon mal eine Weltreise antesten möchten.