Daniel H. Pink: Die Kraft der Reue

288 Seiten, 20,99 €, Allegria

Ursprünglich habe ich gedacht, Reue wäre ein überflüssiges Gefühl, es sei denn, man habe ein schweres Verbrechen begangen. Aber dank Pink sehe ich das nun differenzierter: Unsere Reue kann uns Auftrieb geben. Sie ist nämlich mehr als nur eine jammervolle Rückschau. In einer Studie hat der Autor tausende Beiträge von Menschen gesammelt, die in ihrem Leben etwas bereuen. Die Ergebnisse lassen sich in vier Bereiche einteilen: Fundament, Mut, Moral und Bindung. Man hat etwa Arbeit und Gesundheit missachtet, eine Chance nicht ergriffen, das Falsche getan oder eine Beziehung vernachlässigt. Sobald wir uns bewusst machen, was wir bereuen, können wir lernen, konstruktiv damit umzugehen. Entweder machen wir den Fehler wieder gut oder wir beschließen, es in Zukunft anders zu machen. Wo beides nicht möglich ist, kann man die Situation oder Handlung zumindest anders bewerten oder sich selbst verzeihen.

Mit vielen Beispielen und einer lockeren Sprache gelingt es dem Autor, die sorgfältig zusammengetragenen Fakten interessant und geradezu spannend zu vermitteln. Sehr lesenswert – wer von uns hat schließlich nichts zu bereuen?