Ann Patchett: Diese kostbaren Tage. Essays

384 Seiten, 26.- €, Berlin Verlag

Von der US-Autorin Ann Patchett habe ich hier schon „Fluss der Wunder“ begeistert besprochen. Nun hat der Berlin Verlag die persönlichen Essays der Schriftstellerin herausgebracht. Sie erzählt darin über ihr Leben und Schreiben. Dabei ergibt sich ein Kaleidoskop von Themen, die sich hinter geheimnisvollen Überschriften verbergen wie: „Der Augenblick, der nichts verändert hat“, „Ein Flugticket ist ein Jahr gültig“ oder „Hier gibt es keine Kinder.“ Es sind Schilderungen, die tiefen Einblick in Ann Patchett Vita, ihr Denken und Fühlen geben. Doch wirkt das in keinem ihrer Selbstoffenbarungen zu intim. Ebenso wenig sind sie banal, selbst wenn es ums Einkaufen („Mein Jahr ohne Shopping“) geht. Grund dafür ist die brillante Erzählkunst. Die Essays sind komponiert und kommen selbst bei ernsten Themen federleicht daher. Zudem ist die Sprache wunderschön: Sie liest sich ganz schlicht, dabei ist sie raffiniert. Wie ein einfaches Kleid, das sich auf den zweiten Blick als hervorragend geschnitten und elegant erweist.

Fans der Autorin werden bei der Lektüre voll auf ihre Kosten kommen, ebenso wie LiebhaberInnen guter Essays. Unterhaltsam, großartig.