Katharina Afflerbach: Manchmal sucht sich das Leben harte Wege. Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben

180 Seiten,  19,95 €, Goldegg Verlag

Katharina Afflerbach hat selbst einen harten Schicksalsschlag erlebt. Ihr geliebter Bruder wurde mit 35 durch einen Verkehrsunfall aus dem Leben gerissen. Ihr eigenes Leid hat sie für das anderer Menschen besonders sensibilisiert. Auf behutsame Weise hat sie mehrere Betroffene befragt, wie es ihnen möglich war, nach ihrer schmerzlichen Erfahrung weiterzuleben und was ihnen dabei geholfen hat. Wie Ines, deren jüngerer Bruder sich das Leben nahm. Oder Victoria, deren Freund Rick von einem rechtsradikalen Schläger ermordet wurde. Es sind traurige und berührende Geschichten, die trotzdem viel Hoffnung enthalten.

Die Begegnungen mit den Trauernden sind schön und respektvoll beschrieben. Da mag ich gar nicht kritisieren. Aber mich hat gestört, wie ausführlich sich die Autorin während der Gespräche einbringt. Ich hätte mir statt ihrer Beschreibungen („Wir trinken Kräutertee und essen Käsekuchen...“, „Leas Schwangerschaftsbauch lächelte mich an“ oder „Ich wusste, dass wir in unserem Gespräch an diesen Punkt kommen würden…“ ) mehr persönliche Aussagen ihres Gegenübers gewünscht.So hat das Buch für mich leider auch etwas Reportagehaftes.Trotz dieser Einschränkung lesenswert.