192 Seiten, 20.- € Piper
Ich bin ein Fan von Helge Timmerberg. Seine genaue Beobachtung und seine lässige Sprache haben mir schon in seinen Reisebüchern gefallen. Nun wird der Rebell also 70 und macht sich darüber so seine Gedanken. In 22 kurzen Kapiteln umkreist er die Tücken des Alters. Die tragen Überschriften wie „Ohne Kraft, ohne Putzfrau, ohne Worte“, „Eine Woche nicht rauchen nach fünfzig Jahren Kette“, „Don´t panic early oder Die letzten Zähne.“ Das liest sich, wie es bei diesem Autor auch nicht anders zu erwarten war, recht amüsant. Wer sich altersmäßig in Timmerbergs Nähe befindet, wird das eine oder andere wiedererkennen, nur dass man es selbst nicht so witzig formuliert hätte. Allerdings lässt sich nicht leugnen, dass manche Beschreibung auch auf diesen Witz angewiesen ist, weil sie sonst reichlich banal wäre. Mir erscheint manches nach dem Motto: Mit welcher Anekdote kann ich das Manuskript noch erweitern? Wirklich berührend ist dagegen das Kapitel „Ohne Eltern“. Da zeigt sich, was Timmerberg wie kaum einem anderen gelingt: Sensibel und zugleich brutal ehrlich zu beschreiben, was er erlebt und fühlt.
Ein Buch, das sich locker ´runterliest, bei dem man schmunzelt, und zustimmend nickt. Eine vergnügliche Lektüre.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Helge Timmerberg - und willkommen im Club.