Nana Oforiatta Ayim: Wir Gotteskinder (Roman)

 272 Seiten, 22.- €   Penguin Verlag

"Wir Gotteskinder" handelt von der jungen Maya, die gemeinsam mit ihren aus Ghana stammenden Eltern in Deutschland aufwächst. Ihr Vater ist Arzt. Die Mutter, eine elegante, temperamentvolle Frau, gehört zu einer königlichen Familie. Als sich die Eltern trennen, zieht Maya mit ihrer Mutter nach England und kommt dort in ein Internat. Ihr Cousin Kojo lebt ebenfalls bei ihnen. Über ihn erfährt Maya mehr über die Kultur und den Glauben in Ghana. Als Erwachsene treffen sich beide in dem Land ihrer Vorfahren.

Der Roman trägt deutlich autobiografische Züge der Autorin. Es geht zum einen um das Gefühl, wegen der Hautfarbe und Geschichten über ihre königliche Herkunft eine Außenseiterin zu sein. Ebenso spielt das Thema Identität eine große Rolle. Mit Wurzeln in Ghana und gleichzeitig internationaler Erziehung sind Maja und Kojo ebenso wie die Eltern Wanderer zwischen den Welten. Beides beschreibt Nana Oforiatta Ayim literarisch überzeugend: Die Einsamkeit des Kindes erschließt sich in detaillierten Situationsschilderungen, ebenso wie die übergeordnete Suche nach den eigenen Wurzeln. In der Erzählung gibt es immer wieder unerwartete Zeitsprünge und manches bleibt mythisch und rätselhaft.Von daher fand ich das Buch zwar faszinierend, aber nicht leicht zu lesen. Man muss sich darauf einlassen, dann entfaltet sich der Zauber.