303 Seiten, 14.- €, Penguin
Ich bin eine begeisterte Surferin – an Land. Es gibt kaum eine Dokumentation über die Bretter, die die Wasserwelt bedeuten, die ich nicht gesehen habe. Klar, dass mich das Buch von Dörthe Eickelmann interessiert hat. Für ihre Arte-Serie „Chicks on boards“ hat sie Surferinnen in Indien, Südafrika, Mexiko und Hawaii interviewt, sogar eine über 70jährige Engländerin ist dabei. Doch so frei der Sport selbst auch ist, erlaubt doch nicht jede Kultur den Frauen, ihn auszuüben. Oft müssen sie es heimlich und gegen Widerstand ihrer Umgebung tun. So ist das Surfen auch ein Symbol der (teilweise noch nicht erreichten) Emanzipation. Dörthe Eickelberg kommt nahe an die Frauen heran. Sie gewinnt nicht zuletzt ihr Vertrauen, weil sie selbst leidenschaftliche Surferin ist und mit ihnen gemeinsam aufs Wasser geht. Ihre Beschreibungen zaubern Bilder wie in einem Film, in dem die einzelnen „Szenen“ Titel tragen wie „Gefühlte Freiheit“, „Surf Sister Solidaritiy“ oder „Tanz der Giganten.“ Das ist so lebendig und locker geschrieben, dass man das Gefühl hat, man wäre mit dabei. Auch wer nicht surft, wird von der Botschaft der weiblichen Solidarität und Power inspiriert werden. Sehr lesenswert.