Karsten Dusse: Das Kind in mir will achtsam morden (Roman)

480 Seiten, 10,99 €   Heyne

Meine Freundin, die Achtsamkeitstrainerin, findet Dusses Triologie des achtsamen Mordens gar nicht witzig. Aber ich habe mich schon beim ersten Band köstlich amüsiert und hoffe das auch beim zweiten, in dem das „Innere Kind“ eine Rolle spielt. Um den Anschluss zu bekommen: Der Rechtsanwalt Björn Diemel hat die Prinzipien der Achtsamkeit erlernt, und mit ihrer Hilfe sein Leben verbessert. Er hat eine süße Tochter, lebt getrennt von seiner egozentrischen Ehefrau und führt zwei Mafia-Clans. Den Chef des einen hat er ermordet, den des anderen hat er im Keller eines Kindergartens eingesperrt, weil er nun des Mordens überdrüssig ist. Und hier beginnt dieses Buch. Björn wundert sich, dass er sich nicht so friedlich verhält, wie er es eigentlich möchte. Sein Achtsamkeitscoach Joschka Breitner bringt ihn schließlich auf die richtige Spur: Es liegt an Björns „Innerem Kind“, der Metapher für alle gespeicherten frühen Erfahrungen. Es beginnt ein amüsanter Dialog zwischen dem kleinen und dem große Björn, bezogen auf das Geschehen: Der eingesperrte Ganove wird von einem Unbekannten entdeckt, der Björn und seine Familie bedroht und erpresst. Mehr sei nicht verraten.

Der Reiz des Buches liegt in dem Schillern zwischen ernsthafter psychologischer Information und ihrer Persiflage. Nicht ganz so witzig wie der erste Teil, aber dank seiner schrägen Komik immer noch unterhaltsam.

 Mal schauen, was der dritte bringt.