Matt Haig: Die Mitternachtsbibliothek (Roman)

 318 Seiten,  20.- €   Droemer

Nora Seed ist 35 Jahre alt und leidet an Depressionen. Zudem geht aktuell einiges in ihrem Leben schief: Sie verliert ihren Job, Ihre beste  Freundin meldet sich nicht mehr, ihr Bruder meidet sie und dann stirbt auch noch ihre geliebte Katze. Nora bereut vieles im Leben, blickt auf verpasste Chancen zurück und fühlt sich als Versagerin. Also beschließt sie, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Und nun beginnt die Magie: Die Überdosis Tabletten befördert sie nicht ins Jenseits, sondern in ein Zwischenreich, die Mitternachtsbibliothek. Eine kundige Bibliothekarin zeigt ihr, dass jedes Buch ein anderes Leben bedeutet. Nora erhält die Chance, für eine Weile sämtliche Leben auszuprobieren, für die sie sich bisher nicht entschieden hat, etwa mit ihrem ehemaligen Verlobten eine Kneipe aufzumachen oder Sängerin in einer Band zu werden. Dabei lernt sie viel über sich und dass man sein Leben selbst gestalten muss.

 In unterhaltsamer Form bringt der Autor zum Nachdenken: Wie würde ich mich selbst entscheiden, wenn ich noch einmal die Chance bekäme, eine andere Abzweigung im Leben zu nehmen, wenn ich rückgängig machen könnte, was ich bereue? Er verpackt seine philosophischen Betrachtungen  in eine schöne Geschichte, die außer Lesegenuss auch einen interessanten Denkanstoß bietet.