Alex Banayan: Das Tor zum Erfolg

 352 Seiten, 18,99 €   FinanzBuch Verlag

 In seinem ersten Studienjahr auf dem College gewinnt Alex Banayan in einer Gameshow und nutzt das Geld, um sich seinen Traum zu erfüllen: Er will die erfolgreichsten Menschen der Welt interviewen, um selbst von ihnen zu lernen und anderen ihr Wissen weiterzugeben. Sein „Heiliger Gral“, wie er es nennt, ist für ihn ein Interview mit Bill Gates. Hätte er den erst einmal als Referenz, würden ihm übrigen Prominenten schon folgen.  Er nimmt ein Urlaubsemester und macht sich ans Werk.

Soweit so gut. Nach den ersten Seiten der Lektüre dachte ich: „Oh je, wieder so ein Buch nach dem Motto `Verfolge deinen Traum, du schaffst es“. Doch dann kommt es ganz anders. Es ist zunächst die Beschreibung eines permanenten Scheiterns. Als Nobody hat er keine Chance. Man fühlt mit, wie er von sämtlichen Größen abgewimmelt und vertröstet wird. Doch er gibt nicht auf. Und nach und nach bekommt er über persönliche Kontakte einen Fuß in die Tür. Trotzdem geht es nicht geradlinig weiter, er muss zahlreiche Rückschläge verkraften. Dass er es am Ende tatsächlich schafft, Größen wie Bill Gates, Jane Goodall, Steve Wozniak, Larry King oder Jessica Alba goldene Worte zu entlocken, macht nicht den Reiz dieses Buches aus. Es ist vielmehr Banayans eigene Geschichte. Was er durchlebt, erinnert mich an die berühmte „Heldenreise“ (Hero´s Journey), wie sie in Literatur und Filmen vorkommt: Der Held muss viele Prüfungen bestehen und ist am Ende nicht mehr Derselbe. Auch Banayan erkennt schließlich: „Der Rat von Bill Gates war niemals mein Heiliger Gral gewesen. Meine Fehler, die ich auf dem Weg zu dem Treffen mit ihm begangen hatte, hatten mich am meisten verändert.“ Aus den Interviews hat er vor allem mitgenommen, was er mit einer Metapher beschreibt: Wie im Nachtclub gibt es im Leben drei Türen. An der ersten stehen die Mittelmäßigen Schlange und hoffen auf Einlass. An der zweiten Tür werden die VIPs durchgewinkt. Die dritte Tür ist für diejenigen, die einen unkonventionellen Weg wählen. Zum Schluss verrät der Autor dann auch noch einige dieser ungewöhnlichen Strategien der Erfolgreichen.

Ein faszinierendes Buch, bei dem man als LeserIn hin- und hergerissen ist – was durchaus zu eigenen Gedanken inspiriert.