Amity Gaige: Unter uns das Meer (Roman)

384 Seiten,  22.-€     Eichborn  

 Michael und Juliet führen zusammen mit ihren beiden Kindern, der 7jährigen Sybil und dem 3jährigen George, ein normales Vorstadtleben. Allerdings kriselt es in der Ehe. Juliet leidet seit der Geburt der Kinder unter einer Depression, Michael fühlt sich durch Job und Familienleben zunehmend eingeengt. Als Lösung setzt er sich in den Kopf, eine Segelyacht zu kaufen und mit Frau und Kindern ein Jahr lang durch die Karibik zu segeln. Juliet reagiert zuerst entsetzt, schließlich haben sie beide kaum Ahnung vom Segeln. Aber Michael gibt nicht nach und kann sie schließlich überreden. Damit beginnt ein Abenteuer, das das Leben der ganzen Familie für immer dramatisch verändert.

 Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen aus der von Juliet. Sie erinnert sich an ihre Kindheit, bedenkt das Verhältnis zu ihrer Mutter, den Verlauf ihrer Ehe, die Geburt ihrer Kinder und schildert die Erlebnisse während des Segeltörns. Zum anderen aus der Sicht von Michael, der tagebuchartig ein Logbuch auf ihrer Reise geschrieben hat. Es enthält viele technische Details, aber auch Stellungnahmen zu seiner Ehe.

 Diese alternierende Erzählweise ist sehr reizvoll. Durch den Kontrast baut sich (trotz einiger Längen) Spannung auf und man ahnt, dass während dieser Segeltour etwas Dramatisches passiert sein muss. Gleichzeitig ist es das Psychogramm einer scheiternden Beziehung. Lesenswert.