Dirk Kreuter: Was ich meinem 18-jährigen Ich raten würde

218 Seiten,  19,99 €    FBV

 Die Idee ist interessant: Jeder von uns macht eine Entwicklung durch. Wenn es gut läuft, blickt man mit 30, 40 oder gar 50+ überlegen auf den Teenager zurück, der man einmal war. Man erkennt, so viele Sorgen sind überflüssig, so viele Umwege und Irrtümer hätte man sich sparen können. Dirk Kreuter, Speaker und Business-Trainer, beantwortet die Titel-Frage ausführlich für sich, hat sie aber auch Persönlichkeiten aus der Wirtschaft gestellt, wie z.B. dem Hedgefonds-Manager Florian Homm oder der Anwältin Christina Linke. Es geht um die Entwicklung der Persönlichkeit ebenso wie um Karriere, Ausbildung und Geld. Das Buch enthält besonders von den Interviewten viele praktische Tipps nicht nur für junge Menschen und macht Mut zu ungewöhnlichem Handeln. Ob allerdings der Untertitel „Mit diesem Buch lernst du mehr als in 13 Jahre Schule“ nicht zu vollmundig ist, sei dahingestellt. Etwas grundlegend zu lernen und einen Abschluss zu machen, hat noch keinem geschadet. Was mir hier - wie auch in anderen Büchern von Speakern - weniger gefällt, ist das breitbeinige „Ich weiß, wo es langgeht“ des Autors. Da wird nichts relativiert oder hinterfragt, sondern die persönliche Erfahrung als der Weisheit letzter Schluss verkündet. Deshalb: Wer gelernt hat (!), kritisch zu denken, wird von den Tipps profitieren. Ob man allerdings schon mit 18 Jahren die Spreu vom Weizen trennen kann, möchte ich bezweifeln. Das Buch scheint mir eher für 30jährige nützlich, die ihren Berufsweg korrigieren möchten.