Thilo Wydra: Ein Liebe in Paris: Romy & Alain

349 Seiten, 22.- €   Heyne

Ich habe schon einige Bände über Romy Schneider in meinem Bücherregal, eine übliche Biografie hätte mich deshalb nicht mehr interessiert. Aber Thilo Wydra, Journalist und Autor zahlreicher Künstler-Biografien, hat sich einen ganz besonderen Aspekt herausgesucht: Die Beziehung zwischen ihr und Alain Delon. Die beiden gelten als Traumpaar der 1960ger Jahre. Als sie sich bei den Dreharbeiten zu der Schnitzler-Verfilmung „Christine“ kennenlernen, verlieben sie sich ineinander. Romy zieht zu Alain nach Paris und entwickelt sich an seiner Seite von der süßen Sissi zu einer selbstständigen Frau. Fünf Jahre hält die von Höhen und Tiefen geprägte Beziehung. Trotz der für Romy schmerzlichen Trennung stehen beide vier Jahre später in dem Kultfilm Der Swimmingpool wieder gemeinsam vor der Kamera. Die Liebe hat sich in eine Freundschaft gewandelt, die bis zu Romy Schneiders tragischem Tod im Mai 1982 hält. Nach ihrem Tod kümmert sich Alain Delon um das Begräbnis. In einem Nachruf bezeichnet er sie als die Liebe seines Lebens.

 Diese Liebegeschichte zeichnet Wydra sehr geschickt: Mal verfolgt er den Weg Romys, mal den Alains, dann wieder bringt er beides zusammen. Auf diese Weise entsteht eine doppelte Biografie, die aber nie das Thema aus dem Auge lässt. Zudem kommen Zeitzeugen, FreundInnen und KollegInnen der beiden zu Wort, etwa Jane Birkin, Senta Berger, Marion Adorf und Georg Stefan Troller. Sie ergänzen die Biografie mit neuen, persönlichen Aspekten.

 Ein sehr interessantes, gut lesbares und auf seine Art spannendes Buch, auch für diejenigen, die schon alles über Romy Schneider zu wissen glauben.