Melanie Benjamin: Die Königin des Ritz (Roman)

381 Seiten   20.-€   Droemer

 Ich schätze Bücher, die einen wahren Hintergrund haben. Blanche Auzello – die „Königin des Ritz“ - und ihr Ehemann Claude, Direktor des berühmten Hotels in Paris, haben tatsächlich gelebt. Melanie Benjamin hat für ihren Roman über das Paar die Zeit der deutschen Besatzung gewählt:

 Die Deutschen haben die Stadt erobert und die Nazi-Elite hat sich in dem Luxushotel einquartiert. Sie genießt den Glanz und den exquisiten Service, während in der Stadt Menschen deportiert werden. Für die gebürtige Amerikanerin Blanche ist es unerträglich, dass ihr Mann Claude den Nazis zu Diensten sein muss. Heimlich übernimmt sie Aufträge für die Resistance, wobei ihr ihre Attraktivität und eine gute Portion Unverfrorenheit hilft. Was sie nicht ahnt: Auch Claude ist der Resistance beigetreten und unternimmt alles, um seine Frau zu schützen…

 Der Roman beginnt 1940 und endet 1945 mit der Befreiung. Im Wechsel schildert die Autorin die Erlebnisse und Gefühle von Blanche und Claude, jeweils im gleichen Zeitraum. Auf diese Weise setzt sich die Geschichte raffiniert aus zwei Teilen zusammen. Gekonnt verbindet Melanie Benjamin die psychologisch überzeugende Beschreibung ihrer Protagonisten mit Zeitgeschichte und Lokalkolorit. Ein Lesevergnügen, zu dem man am liebsten eine Suite im Ritz reservieren möchte.