Kristof Magnusson: Ein Mann der Kunst (Roman)

220 Seiten, 22.- €   Verlag Antje Kunstmann

 Das Museum Wendevogel in Frankfurt a.M. plant einen Anbau. Im Förderverein des Hauses, der an Finanzierung des Projektes maßgeblich beteiligt ist, gehen die Meinungen auseinander, ob in dem neuen Trakt die Werke mehrerer KünstlerInnen ausgestellt werden sollen oder ob man es nur einem einzigen Künstler widmet, dem Malerfürsten KD Pratz. Um einige zögerliche Mitglieder von letzterem zu überzeugen, organisiert Museumsdirektor Neubauer eine Kurzreise in den Rheingau. Dort lebt der als menschenscheu und schwierig geltende Künstler seit Jahren allein auf einer Burg. In der kunstsinnigen Reisegruppe befindet sich neben anderen eine Psychotherapeutin und glühende Verehrerin des Meisters, ihr Sohn, sowie ein reicher Mäzen und ein pensioniertes Pastorenehepaar. Der Besuch bei dem Maler entwickelt sich nicht wie erhofft; es kommt zu heftigen Streitgesprächen und Verärgerung auf beiden Seiten. Das Projekt droht zu scheitern und endet schließlich nach einigen Wendungen sehr überraschend.

„Ein Mann der Kunst“ ist eine gekonnt inszenierte Satire über den Kunstmarkt und Bildungsbeflissenheit. Dabei zeichnet der Autor seine Protagonisten mit liebevollem Spott, sowohl den nihilistisch-empfindlichen Künstler als auch die bornierten, spießigen Mitglieder des Fördervereins und den geschmeidigen Museumsdirektor. Ein anspruchsvoller Lesegenuss für Freundinnen und Freunde der Kunst und alle, die sich gerne intelligent unterhalten lassen.