Ulrike Schweikert: Die Charité. Aufbruch und Entscheidung

536 Seiten, 14,99, Rowohlt Polaris

 Den TV-Film „Die Charité“ habe ich gerne gesehen, nun habe ich den zweiten Band der Saga um das berühmte Berliner Krankenhaus in der Hand. Berlin 1903. Rahel Hirsch kämpft dafür, den Beruf auszuüben, zu dem es sie zieht. Ihre Leidenschaft gilt der Medizin. Sie schafft es, die erste Ärztin an der Charité zu werden. Von Gleichberechtigung ist sie allerdings noch weit entfernt, ihre männlichen Kollegen akzeptieren sie kaum und sie muss immer wieder Demütigungen hinnehmen. Auch die junge Barbara, die als Wäscherin in der Charité arbeitet, führt einen endlosen Kampf gegen die Ungleichstellung von Mann und Frau. Per Zufall begegnen sich die beiden Frauen und beginnen eine enge Freundschaft. Während Rahel sich in Fliegerpionier Michael verliebt, schließt sich Barbara der  Frauenbewegung an, um endlich das Frauenwahlrecht durchzusetzen. Doch auch Jahre später ist noch nicht wirklich ein Erfolg zu verbuchen. Das Leben von Rahel und Barbara ändert sich schlagartig, als der erste Weltkrieg ausbricht. Die Geschichte endet mit dem Frieden, in dem beide Frauen neue Hoffnung schöpfen können.

 Literarische Feinheiten darf man in dem Buch nicht erwarten, aber eine geschickte Verknüpfung von Realität und Fiktion. Für Freundinnen von historischen Romanen sicher ein Lesevergnügen.