
398 Seiten, 22 € , dtv
Ein kleines Fischerdorf an der rauen Küste von Maine bildet die atmosphärische Kulisse für diesen Roman über drei Frauen, deren Leben auf ganz unterschiedliche Weise miteinander verwoben sind. In Stone Harbour, wo der Hummerfang das tägliche Leben bestimmt, behaupten sich zwei beeindruckende Frauen mit Witz, Mut und einer ordentlichen Portion Lebensweisheit in einer von Männern dominierten Welt: Ann (72) und Julie (54). Beide sind erfahrene Hummerfischerinnen – unabhängig, schlagfertig und mit einer bewegten Vergangenheit, in der die Liebe nicht immer glücklich verlaufen ist. Doch es ist nie zu spät ist, das Herz wieder zu öffnen. In diese Welt platzt Mina, eine junge Frau, die auftaucht wie eine Meerjungfrau, angespült an die Küste. Ann nimmt sie bei sich auf. Mina ist vor der Trauer um den Tod ihres Bruders aus ihrem familiären Umfeld an diesen Ort voller Erinnerungen geflohen. Sie hofft auch auf ein Wiedersehen mit Sam, ihrem Jugendfreund. Doch zwischen den beiden liegt ein lang gehütetes Geheimnis.
Beatrix Gerstberger erzählt diese Geschichte einfühlsam und facettenreich, wobei immer eine der drei Frauen im Mittelpunkt der jeweiligen Kapitel steht. Besonders gelungen ist die strukturierte Erzählweise auf drei Zeitebenen: den aktuellen Geschehnissen, Rückblenden sowie einem Prolog und Epilog. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild von Vergangenheit und Gegenwart, Verlust und Neuanfang.
"Die Hummerfrauen" ist ein atmosphärischer Roman über Trauer, Freundschaft, weibliche Stärke und die Hoffnung auf einen Neuanfang. Besonderes Lokalkolorit bietet die raue Natur Maines. Für alle, die gerne Generationengeschichten lesen.