352 Seiten, 28.- €, C.Bertelsmann
Hallo Leute, ich bin wieder an Land! Nach über 300 Seiten, die ich mit Boris Herrmann und seinem Team beim Ocean Race auf der Rennyacht Malizia verbracht habe, eine der härtesten Regatten der Segel-Sportwelt. 2023 haben Boris und Rosalin, Will, Nico und Antoine das Schiff mit Höchstgeschwindigkeit durch die Weiten der Ozeane gejagt. Monatelang mussten sie auf wenigen Quadratmetern miteinander auskommen und einige Schocks verarbeiten: Boris verbrüht sich den Fuß, im Südpolarmeer droht der Mast zu brechen und vor Kap Hoorn hat Rosalin einen Unfall. Dafür stellt die Crew im Nordatlantik einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord auf.
Dass ich das Buch verschlungen habe, lag nicht allein an dem spannenden Rennen, sondern auch daran, wie gut es erzählt wird. Co-Autor Wolfers ist als ehemaliger Reporter bei GEO in der farbigen Schilderung der minutiös protokollierten Ereignisse absoluter Profi. Er mischt Fakten, allgemein interessante Informationen und Originaltöne der Besatzung. Er lässt uns an Dramen, intimen Momenten, an Glücksgefühlen, Rückschlägen und Ehrgeiz teilhaben. So entsteht beim Lesen das atemlose Gefühl, dabei zu sein. Interessant sind auch die Hintergrundinformationen über den Segelzirkus, der sich Land abspielt. Eine Menge von SpezialistInnen steht rund um die Uhr zur Verfügung, in das Rennen fließen Millionen. So bewundernswert die Leistung des Teams Malizia auch ist – ganz wohl ist mir bei diesem teuren Rennen mit extrem hochgezüchteten Sportyachten am Ende nicht. Auch wenn ich das Buch als informative und spannende Lektüre absolut empfehlen kann, gehe ich doch nachdenklich von Bord.