Silke macht als Dolmetscherin einen guten Job, ohne das an die große Glocke zu hängen. Heimlich ist sie wütend, dass ihre Kollegin Anja sich immer in den Mittelpunkt stellt. „Die erzählt allen,
wie toll sie ist. Und das Blöde ist, sie hat damit auch Erfolg. Dabei macht sie die gleiche Arbeit wie ich.“
Bescheidenheit ist gewiss ein schöner Zug. Doch falls wir uns Anerkennung von anderen wünschen, gilt: „Klappern gehört zum Handwerk“. Wenn wir uns kleinmachen, nehmen unsere Mitmenschen das
nämlich als Wahrheit auf und behandeln uns so, wie wir uns zeigen. Möchten wir also mehr Anerkennung, brauchen wir außer guter Leistung auch eine positive Selbstdarstellung.
Teilen Sie anderen mit, was Sie geschafft oder gut gemacht haben, worauf Sie stolz sind oder wofür Sie gelobt wurden. Das ist Angeberei? Nein, vielmehr gilt, was Nelson Mandela bei seiner
Antrittsrede als Präsident von Südafrika zitiert hat: „Dein Dich-selbst-Kleinmachen dient der Welt nicht. Es ist nichts Erleuchtetes darin, sich klein zu machen, damit sich andere in deiner
Gegenwart nicht unsicher fühlen…Dadurch, dass wir unser Licht scheinen lassen, geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis dazu, es auch zu tun.“